Impact-Echo Verfahren: Art und Weise, Zweck & Nutzen sowie Kosten

Dieser Beitrag beschreibt das Impact-Echo Verfahren zur Prüfung von Stahlbetonstrukturen im Bestand. 

Inhalt

Das Impact-Echo-Verfahren ist eine Technik, die zur Untersuchung von Betonstrukturen eingesetzt wird. Es basiert auf der Frequenzanalyse reflektierter Schallwellen, die durch einen mechanischen Schlag oder den Aufprall einer Stahlkugel auf die Betonoberfläche erzeugt werden. In dem Bauteil breiten sich Schallwellen aus und werden an den Grenzflächen zweier Materialien reflektiert. Der Reflexionskoeffizient hängt von den akustischen Impedanzen der Materialien ab. Beim Übergang von Beton zu Luft werden nahezu 100% der Schallwellen reflektiert. Die Schwingungen, die bei der Ankunft der reflektierten Wellen an der Bauteiloberfläche entstehen, werden mit einem speziellen Empfänger aufgezeichnet. Über eine FFT können die Hauptfrequenzen des Signals ermittelt werden, um die Dicke des Bauteils oder die Tiefenlage der Reflexionsebene zu bestimmen.

Das Impact-Echo-Verfahren dient dazu, Betonkonstruktionen zerstörungsfrei auf ihre Qualität und Integrität zu untersuchen. Der Zweck besteht darin, mögliche Schwachstellen oder Schäden zu identifizieren, um eine frühzeitige Reparatur oder Instandhaltung zu ermöglichen und die Sicherheit der Struktur zu gewährleisten.

Der Nutzen des Verfahrens liegt darin, dass es eine schnelle, präzise und kosteneffektive Methode zur Untersuchung von Betonkonstruktionen bietet. Es ermöglicht eine genaue Messung der Betondicke, das Auffinden von Rissen oder Hohlräumen sowie die Integrität der Bewehrung, ohne die Notwendigkeit, den Beton zu entfernen oder zu beschädigen.

Insbesondere bei Bestandsbauten ist das Impact-Echo-Verfahren sehr nützlich, da es eine zerstörungsfreie Untersuchung der Betonstruktur ermöglicht.

Das Impact-Echo Verfahren wird in mehreren Schritten durchgeführt:

  1. Vorbereitung: Zunächst wird die zu untersuchende Betonoberfläche gründlich gereinigt, um sicherzustellen, dass sie frei von Schmutz, Staub und anderen Ablagerungen ist. Außerdem muss das zu untersuchende Bauteil frei zugänglich und stabil genug sein, um einen Schlag aufnehmen zu können.

  2. Schlag: Ein mechanischer Schlag oder der Aufprall einer Stahlkugel wird auf die Betonoberfläche ausgeübt. Dadurch werden Schallwellen erzeugt, die sich im Bauteil ausbreiten und an Grenzflächen reflektiert werden.

  3. Messung: Die Schwingungen, die durch die reflektierten Wellen an der Bauteiloberfläche entstehen, werden mit einem speziellen Empfänger aufgezeichnet. Über eine FFT (Fast Fourier Transformation) werden die Hauptfrequenzen des aufgezeichneten Signals ermittelt.

  4. Auswertung: Über die Hauptfrequenz und die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Schallwellen im Beton kann man die Dicke des Bauteils oder die Tiefenlage der Reflexionsebene bestimmen. Auch Risse, Hohlräume oder andere Schäden können durch das Verfahren aufgedeckt werden.

  5. Interpretation: Die Ergebnisse werden anschließend von einem erfahrenen Ingenieur oder Sachverständigen interpretiert. Je nach Art und Ausmaß der festgestellten Schäden können weitere Untersuchungen oder Maßnahmen erforderlich sein, um die Sicherheit des Bauteils zu gewährleisten.

Beim Impact-Echo Verfahren gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um eine genaue und aussagekräftige Untersuchung durchzuführen:

  1. Oberflächenvorbereitung: Vor der Untersuchung muss die Betonoberfläche gründlich gereinigt werden, um sicherzustellen, dass sie frei von Schmutz, Staub und anderen Ablagerungen ist. Andernfalls kann dies zu falschen Messergebnissen führen.

  2. Messpunkt-Dichte: Um genaue Ergebnisse zu erhalten, müssen ausreichend viele Messpunkte auf der Betonoberfläche festgelegt werden. Die Messpunktdichte sollte dabei so gewählt werden, dass auch kleinere Schäden erkannt werden können.

  3. Einflussfaktoren: Es gibt einige Einflussfaktoren, die das Messergebnis beeinflussen können, wie z.B. die Betonzusammensetzung, die Temperatur und die Feuchtigkeit. Diese Faktoren sollten bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt werden.

  4. Erfahrung: Das Impact-Echo Verfahren erfordert Erfahrung und Fachkenntnisse, um die Messergebnisse korrekt interpretieren zu können. Es ist daher wichtig, dass die Untersuchung von einem erfahrenen Ingenieur oder Sachverständigen durchgeführt wird.

  5. Vergleichsdaten: Um die Ergebnisse besser interpretieren zu können, sollten Vergleichsdaten von ähnlichen Betonkonstruktionen herangezogen werden. Dadurch können Abweichungen und Schäden besser erkannt werden.

Insgesamt ist es wichtig, dass das Impact-Echo Verfahren von qualifizierten Fachleuten durchgeführt wird, die die richtigen Schritte bei der Vorbereitung und Durchführung der Untersuchung beachten. Nur so können genaue und aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden.

Die Kosten für eine Impact-Echo-Untersuchung können je nach Größe und Komplexität des Bauwerks sowie der Anzahl der Messpunkte und der erforderlichen Auswertungen stark variieren.

Zunächst müssen die Kosten für das erforderliche Equipment und die Schulung des Fachpersonals berücksichtigt werden. Dazu gehören unter anderem das Impact-Echo-Gerät, der Schallgeber, der Empfänger, die FFT-Analyse-Software sowie Schlagkugeln und Ersatzteile.

Die eigentlichen Kosten für die Durchführung der Untersuchung hängen von der Anzahl der Messpunkte ab. Je mehr Messpunkte erforderlich sind, desto höher sind in der Regel die Kosten. Auch die Größe und Zugänglichkeit des Bauwerks kann die Kosten beeinflussen. Schwierig zugängliche Stellen erfordern zusätzliche Zeit und Aufwand für die Untersuchung.

Zusätzlich können weitere Kosten für die Auswertung der Daten und die Erstellung von Berichten anfallen. Je nach Anforderungen und Umfang des Berichts können diese Kosten ebenfalls variieren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Kosten für eine Impact-Echo-Untersuchung im Vergleich zu anderen zerstörungsfreien Prüfmethoden vergleichsweise gering ausfallen.

Eine aktuelle Preisübersicht ist hier zu finden. 

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Jens Temesberger

Bauingenieur und Inhaber des Onlinebaugutachters. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind allgemeine Sachverständigentätigkeiten, die Planung und Begleitung von Instandhaltungsmaßnahmen an Betonbauwerken und die Baustofftechnologie.