Die Analyse des Bohrmehls spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung der Zusammensetzung und möglicher Schadstoffe, die in Bauwerken vorhanden sein können. In diesem Kapitel werden die hauptsächlich untersuchten Parameter, insbesondere Chloride, die schädliche Auswirkungen auf Betonstrukturen und insbesondere die Bewehrung haben können, sowie andere mögliche Inhaltsstoffe oder eingetragene Stoffe wie Natrium, Acetat und Nitrat, erläutert. Des Weiteren wird auf gängige Analysemethoden im Labor, wie Photometrie und Titration, verwiesen.
- Untersuchung von Chloriden
Chloride sind einer der Hauptbestandteile, die bei der Analyse des Bohrmehls berücksichtigt werden. Sie können aus verschiedenen Quellen in Bauwerke eindringen und sind bekannt für ihre korrosionsauslösende Wirkung auf die Bewehrung von Betonstrukturen. Die Messung des Chloridgehalts ermöglicht es, das Ausmaß der Chloridbelastung zu bestimmen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Es wird oft ein kritisch korrosionsauslösender Chloridgehalt festgelegt, um potenzielle Risiken zu bewerten.
- Nachweis anderer Inhaltsstoffe oder eingetragener Stoffe
Neben Chloriden können auch andere Inhaltsstoffe oder eingetragene Stoffe im Bohrmehl nachgewiesen werden. Dazu gehören beispielsweise Natrium, Acetat und Nitrat. Der Nachweis dieser Stoffe kann wichtige Informationen über mögliche Einflüsse auf die Bauwerkssubstanz liefern. Es ermöglicht eine umfassendere Bewertung der Materialzusammensetzung und kann zur Identifizierung von Ursachen für Schäden oder Veränderungen beitragen.
- Analysemethoden im Labor
Die Analyse des Bohrmehls erfolgt in der Regel im Labor, um genaue Messergebnisse zu erhalten. Es gibt verschiedene etablierte Analysemethoden, die je nach den zu untersuchenden Parametern angewendet werden. Zwei gängige Methoden sind:
a) Photometrie: Bei der Photometrie wird das Bohrmehl mit reaktiven Substanzen gemischt, um eine spezifische Farbreaktion hervorzurufen. Die Intensität der Farbe wird mithilfe eines Photometers gemessen, und anhand einer Kalibrierkurve kann der Gehalt des analysierten Stoffs bestimmt werden.
b) Titration: Die Titration ist ein Verfahren, bei dem eine Lösung mit einer bekannten Konzentration (Titrationssubstanz) zu der zu untersuchenden Lösung (Bohrmehlprobe) hinzugegeben wird. Durch Zugabe der Titrationssubstanz in genau definierten Schritten und kontinuierliches Mischen wird die Reaktion beobachtet. Der Punkt, an dem die Reaktion abgeschlossen ist, wird als Endpunkt bezeichnet und ermöglicht die Berechnung des analysierten Stoffs.
Diese Analysemethoden bieten eine zuverlässige Möglichkeit, die Gehalte von Chloriden, Natrium, Acetat, Nitrat und anderen relevanten Stoffen im Bohrmehl zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen liefern wertvolle Informationen über die Zusammensetzung des Bauwerksmaterials und ermöglichen eine fundierte Bewertung von möglichen Risiken oder Schäden.